Wichtige Informationen für Deine Überprüfung beim Gesundheitsamt:

Heilpraktiker dürfen Sauerstoff verabreichen, aber die folgenden Informationen müssen dringend beherzigt werden.

Studien* haben gezeigt, dass es durch zu hohe Sauerstoffgabe (Sättigung über die unten stehenden Werte) zur Verengung der Coronararterien kommen kann. Dies wäre natürlich bei einem Herzinfarkt fatal und kann zum Tod führen.

Daher müssen Heilpraktiker unbedingt die Obergrenzen kennen. Speziell bei chronischen Lungenerkrankungen wie der COPD ist besondere Vorsicht geboten.

Sauerstoffgabe Höchstgrenzen:

  • Patient ohne Hyperkapnierisiko: 92-96%
  • Patient mit Hyperkapnierisiko: 88-92%
  • Die Sauerstoffgabe ist daher immer über ein Pulsoximeter zu prüfen

Bei der Gabe von Sauerstoff im Notfall durch Heilpraktiker müssen bestimmte Obergrenzen und Richtlinien beachtet werden, um sicherzustellen, dass die Sauerstofftherapie effektiv und sicher ist. Hier sind die wesentlichen Punkte:

Dosierung nach Zustand des Patienten:

  • Hypoxie (niedriger Blutsauerstoff): Für Patienten mit akuter Hypoxie sollte die Sauerstoffgabe so erfolgen, dass eine Sauerstoffsättigung (SpO₂) von 94-96 % erreicht wird.
  • Chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD): Bei COPD-Patienten sollte die Sauerstoffsättigung vorsichtiger gesteigert werden, Ziel ist oft eine SpO₂ von 88-92 %.
  • Generell ist zu bedenken, dass es sich bei der Sauerstoffgabe um ein Medikament handelt. Eine reine Dyspnoe stellt noch keine Indikation für die Sauerstoffgabe dar. Heilpraktiker sollten daher begründen können, warum sie Sauerstoff verabreichen.

Flussrate:

  • Nasenbrille: 1-6 Liter pro Minute (L/min). Diese Flussrate ist für Patienten geeignet, die nur eine leichte bis moderate Sauerstoffergänzung benötigen.
  • Sauerstoffmaske: 5-10 L/min. Diese wird verwendet, wenn höhere Sauerstoffkonzentrationen notwendig sind.
  • Reservoirmaske (nicht-rebreathing Mask): 10-15 L/min. Diese wird in Notfallsituationen verwendet, um hohe Sauerstoffkonzentrationen zu liefern

Überwachung der Sauerstoffsättigung:

  • Ein Pulsoximeter sollte verwendet werden, um kontinuierlich die Sauerstoffsättigung im Blut zu überwachen. Dies hilft dabei, die Sauerstoffgabe anzupassen und Überdosierung zu vermeiden. Dies gehört zur Sorgfaltspflicht. Bei Zuwiderhandlung kann es im schlimmsten Fall zum Tod des Patienten kommen.

Vermeidung von Hyperoxie:

  • Zu hohe Sauerstoffkonzentrationen können schädlich sein, insbesondere bei Langzeitanwendung oder bei bestimmten Patientengruppen wie COPD-Patienten. Hyperoxie kann zu einer Verschlechterung der Atemfunktion und anderen Komplikationen führen.
  • Die Sauerstoffgabe sollte reduziert oder angepasst werden, sobald die Ziel-Sauerstoffsättigung erreicht ist, um eine Überversorgung zu verhindern.

Regelmäßige Überprüfung:

  • Die Reaktion des Patienten auf die Sauerstoffgabe muss regelmäßig überprüft und dokumentiert werden. Änderungen in der Flussrate oder Art der Sauerstoffzufuhr sollten auf Grundlage der gemessenen Sauerstoffsättigung und des klinischen Zustands des Patienten vorgenommen werden.

Fazit

Zusammengefasst ist die sorgfältige Überwachung und Anpassung der Sauerstoffgabe entscheidend, um eine wirksame und sichere Behandlung zu gewährleisten. Die spezifischen Bedürfnisse und der Gesundheitszustand des Patienten müssen stets berücksichtigt werden. Die Höchstgrenzen müssen eingehalten werden.

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*Studien:

https://jintensivecare.biomedcentral.com/articles/10.1186/s40560-015-0084-5

https://annalsofintensivecare.springeropen.com/articles/10.1186/s13613-023-01208-8

https://annalsofintensivecare.springeropen.com/articles/10.1186/s13613-023-01203-z

https://jintensivecare.biomedcentral.com/articles/10.1186/s40560-015-0084-5