Neue Reanimationsleitlinien 2025 – Das Wichtigste auf einen Blick
Der Deutsche Rat für Wiederbelebung (GRC) hat im Oktober 2025 die neuen Reanimationsleitlinien veröffentlicht. Die wohl wichtigste Änderung für den Praxisalltag:
Kein Pulstasten mehr.
Wer nicht reagiert und nicht normal atmet, wird als bewusstlos mit Kreislaufstillstand behandelt – und die Herz-Lungen-Wiederbelebung (HLW) wird sofort begonnen.
Das Ziel: keine Zeit verlieren. Studien zeigen, dass das lange Suchen nach einem Puls zu lebensgefährlichen Verzögerungen führt.
So handelst du richtig – Checkliste Reanimation 2025
1. Prüfen
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Sicherheit beachten (Umgebung, Eigenschutz).
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Person ansprechen, Schmerzreiz setzen.
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Keine Reaktion → Notfall!
2. Atmung prüfen
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Kopf überstrecken, Kinn anheben.
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Maximal 10 Sekunden prüfen: Sehe ich eine normale Atmung?
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Ja: stabile Seitenlage, Atmung weiter beobachten.
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Nein oder unsicher: sofort HLW beginnen!
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3. Notruf 112 absetzen
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Laut und deutlich: „Bewusstlos, keine normale Atmung.“
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Lautsprecher einschalten – Leitstelle gibt ggf. genaue Anweisungen.
4. Herz-Lungen-Wiederbelebung (HLW)
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Hände auf die Mitte des Brustkorbs (untere Hälfte des Brustbeins).
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Mit gestreckten Armen 30x kräftig drücken (ca. 5–6 cm tief, 100–120x pro Minute).
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Dann 2 Atemspenden (wenn möglich).
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Wechsel: 30x drücken / 2x beatmen – bis Hilfe eintrifft oder Person reagiert.
5. AED einsetzen (wenn vorhanden)
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Gerät einschalten, den Anweisungen folgen.
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Elektroden aufkleben, nicht unterbrechen.
6. Weitermachen, bis Profihilfe übernimmt.
Für Heilpraktiker*innen besonders wichtig
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Pulssuche entfällt – stattdessen zählt allein: keine Reaktion + keine normale Atmung = sofort drücken.
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AED-Nutzung ausdrücklich empfohlen – auch in Praxen sinnvoll.
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Reanimationsmaßnahmen sind rechtlich erlaubt, wenn sie der akuten Lebensrettung dienen (§ 323c StGB – Hilfeleistungspflicht).
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Invasive Maßnahmen (z. B. Intubation, Medikamentengabe) bleiben Ärzt*innen vorbehalten.
Fazit
Nicht zögern – handeln.
Wer drückt, kann nichts falsch machen.
Wer wartet, verliert wertvolle Zeit.