Social Media für Heilpraktiker:innen: Was du wissen solltest

Instagram, Facebook oder TikTok sind längst nicht mehr nur private Plattformen. Auch in Heil- und Gesundheitsberufen lohnt es sich, Social Media zu nutzen: Du kannst deine Praxis oder dein Wissen sichtbar machen, Interessent:innen informieren und Vertrauen aufbauen.

Aber Vorsicht: Gerade bei Musik, Bildern und rechtlichen Vorgaben gibt es Stolperfallen. Mit den folgenden Tipps postest du professionell, rechtssicher und trotzdem authentisch.

1. Privat- vs. Business-Account: Darauf kommt es an

Viele starten mit einem privaten Profil – das ist okay für rein private Nutzung. Wenn du aber Inhalte teilst, Kurse anbietest oder deine Praxis präsentierst, brauchst du ein Business- oder Creator-Profil.

Vorteile:

  • Statistiken zu Reichweite und Interaktionen

  • Kontaktmöglichkeiten direkt über das Profil

  • Werbung/Boosting möglich

Wichtig: Musikbibliothek und rechtliche Anforderungen unterscheiden sich bei privaten und Business-Accounts. Business-Accounts gelten automatisch als kommerziell, daher musst du hier besonders auf Musikrechte achten.

2. Musik auf Instagram & Co: So postest du rechtssicher

Musik macht Videos lebendiger, birgt aber Risiken:

  • Die meisten Songs in der Instagram-Musikbibliothek sind nur für private Nutzung freigegeben.

  • Als Business-Account solltest du nur lizenzierte Musik oder eigene Audioaufnahmen verwenden.

  • Sichere Quellen: Meta Sound Collection, Epidemic Sound, Artlist, Pixabay Music.

Tipp: Bewahre Lizenznachweise oder Screenshots auf – so bist du rechtlich abgesichert.

3. Bilder & Fotos: Lizenzfrei ≠ automatisch frei nutzbar

  • Jedes Bild ist urheberrechtlich geschützt, erkennbar abgebildete Personen benötigen eine schriftliche Einwilligung.

  • Sichere Quellen: Unsplash, Pexels, Pixabay, Adobe Stock, Shutterstock.

  • Prüfe die Lizenz genau: Darf das Bild für Social Media und kommerzielle Nutzung verwendet werden?

  • Dokumentiere Quelle, Lizenz und Datum, um Nachweise zu haben.

Tipp: Eigene Fotos sind die sicherste Variante – besonders bei Patient:innen oder Teilnehmer:innen.

4. Rechtliches & Praxis-Tipps für Gesundheitsberufe

  • Keine Heilversprechen: Formulierungen wie „Ich heile Depressionen“ sind tabu.

  • Datenschutz beachten: Klient:innen und Patient:innen anonymisieren.

  • Impressum & Datenschutzerklärung: Pflicht bei Business-Accounts.

  • Mehrwert bieten: Kurze Tipps, Impulse oder Alltagshilfen schaffen Vertrauen.

Das Heilmittelwerbegesetz (HWG) regelt genau, welche Werbung im Gesundheitswesen zulässig ist – du kannst den vollständigen Gesetzestext hier nachlesen.

Und klar: Alle rechtlich relevanten Grundlagen, die du für deine spätere Tätigkeit brauchst, besprechen wir in unserer Heilpraktiker-Ausbildung ausführlich und praxisnah. So weißt du genau, was erlaubt ist – und was nicht.

5. Praktische Tipps für dein Social Media

  • Authentisch bleiben: Zeig, wie du arbeitest.

  • Regelmäßig posten: Lieber 1–2 hochwertige Posts pro Woche statt täglich Inhalte zu produzieren, die weder dir noch deiner Zielgruppe etwas bringen.

  • Optik beachten: Ruhige, klare Bilder wirken professionell.

  • Rechtliches im Blick behalten: Musik, Bilder, Zitate prüfen.

  • Extra-Tipp: Lege einen Ordner an, in dem du alle genutzten Inhalte, Lizenzen und Genehmigungen sammelst – das erspart Ärger bei Nachfragen oder Abmahnungen.

Wenn du dich noch unsicher fühlst, wie du nach draußen gehen, dich sichtbar machen oder mit deiner Tätigkeit in die Selbstständigkeit starten sollst, empfehlen wir dir unsere Kurse in der Rubrik Existenzgründung.

Schlussgedanke

Social Media ist für Heilpraktiker:innen, Gesundheitsberater:innen & Co. eine großartige Chance, sichtbar zu werden und Vertrauen aufzubauen. Wer Musikrechte, Bildlizenzen und rechtliche Vorgaben beachtet, kann professionell und sicher posten – und gleichzeitig echten Mehrwert für seine Zielgruppe schaffen.